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Arian (6) aus Bremervörde-Elm vermisst – Retter mit neuem Suchansatz


Suchaktion in Bremervörde
Vermisster Arian: Retter mit neuer Strategie

Von dpa, lw, ams, lma

Aktualisiert am 26.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Der kleine Arian wird immer noch vermisst: Bei der Suche werden nun auch Kinderlieder gespielt und sogenannte Skybeamer eingesetzt. (Quelle: dpa)
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Am Montag ist ein Junge in Bremervörde verschwunden. Die Polizei stuft die Lage als sehr ernst ein. Der Sechsjährige könnte sich versteckt haben.

Die Suche nach dem sechs Jahre alten Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde läuft unvermindert weiter. Mittlerweile werden auch Kinderlieder gespielt und sogenannte Skybeamer eingesetzt, um den Jungen zurückzubringen. Bei Skybeamern handelt es sich um Scheinwerfer, die Lichtkegel in den Himmel projizieren. Die Suchenden erhoffen sich durch die neue Strategie, gerade in der Nacht, einen Vorteil.

Der für die Suche verantwortliche Polizeihauptkommissar Michael Butt gab sich kämpferisch: "Wir glauben immer noch fest daran, dass wir Arian wohlbehalten finden können", sagte vor dem Such-Team. Es gebe dafür Beispiele aus der Vergangenheit.

Womöglich haben Einsatzkräfte mehr als zwei Tage nach dem Verschwinden auch eine Spur des Kindes gefunden. "Wir haben gestern im Verlauf des Abends Fußspuren gefunden, die zu Arian gehören könnten", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen. "Daraus ergibt sich eine mögliche Richtung, in die Arian unterwegs sein könnte. Die Hunde haben eine Fährte aufgenommen."

Taucher suchen in Tümpel

Die Spur führe entlang des Flusses Oste in nördliche Richtung. Die Suche konzentrierte sich am Donnerstag bis in das etwa zwölf Kilometer entfernte Kranenburg im Landkreis Stade und zum Teil darüber hinaus, teilte die Polizei mit. Da der Junge Wasser möge, sei es möglich, dass er am Fluss entlanggelaufen sei. In der Nähe des Flusses liegt ein Tümpel. Polizeitaucher begannen am Donnerstag damit, diesen Tümpel abzusuchen, wie der Polizeisprecher mitteilte. Am Mittwoch hatten Polizeitaucher die Oste bereits abgesucht. Polizisten fuhren den Fluss auch mit einem Sonarboot ab.

In der Nacht zu Donnerstag hatten die Einsatzkräfte vergeblich versucht, Arian mithilfe eines Feuerwerks zu finden, weil der Sechsjährige Feuerwerk mag. Und es wurden weitere Maßnahmen ergriffen: In einem Waldgebiet, das an das Wohnhaus der Familie des Jungen angrenzt, hängte die Feuerwehr auf Wunsch der Eltern Luftballons und Süßigkeiten auf. "Die haben es dem Jungen angetan", sagte ein Polizeisprecher. Im Wald positionierten die Helfer Wildkameras, die den Jungen entdecken sollen. Arian ist den Angaben nach Autist. Er soll nicht auf Ansprachen reagieren.

Der Junge wird seit Montagabend vermisst. Hunderte Einsatzkräfte und Helfer durchsuchen seitdem die Gegend rund um das Wohngebiet. Aufgrund der niedrigen Temperaturen und der vergleichsweise leichten Bekleidung Arians beschrieb die Polizei die Lage als sehr ernst.

Überwachungskamera filmte Jungen

Am Mittwoch hatte die Polizei mitgeteilt, dass der Junge am Montag gegen 19.15 Uhr von einer privaten Überwachungskamera in seinem Wohngebiet gefilmt wurde. "Mit den Aufnahmen haben sich alle Angaben der Familie betätigt", sagte der Polizeisprecher. Demnach ging Arian allein durch das Wohngebiet, in dem er lebt. Nach Einschätzung der Polizei bestätigt das die Annahme, dass der Junge allein aus seinem Heim verschwunden ist.

Zum Zeitpunkt seines Verschwindens sah Arian laut Polizei wie folgt aus:

  • Dunkelblonde Haare
  • okker-gelbfarbener, längerer Pullover
  • schwarze Jogginghose mit Drachenmuster
  • Socken

Unterdessen wurden neue Details zu den Aufnahmen der Überwachungskamera bekannt: Es sei zu sehen, dass Arian einen Stock mit sich führte, mit dem er auf der Straße herumgewedelt und gespielt habe. Dann sei er recht zügig Richtung Wald gelaufen, fast gerannt, sagte der Polizeisprecher auf Anfrage. Von dem Viertel, in dem der Sechsjährige wohnt, führt eine kleine unbefestigte Straße an einem Rapsfeld vorbei zu einem Waldgebiet. Die Polizei hielt es für möglich, dass der Sechsjährige dorthin ging.

Wer hat Arian gesehen?

Hinweise nimmt die Polizei unter 04761/7489-135 oder -144 entgegen.

Während der Suche setzten die Helfer auch Drohnen ein, einen Hubschrauber und ein Tornado-Flugzeug, das Luftaufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellte. Mehr zur eingesetzten Technik lesen Sie hier.

Die Einsatzleitung legte mit Blick auf eine große Lagekarte fest, welche Gebiete in welcher Reihenfolge abgesucht wurden, wie der Sprecher der Stadtfeuerwehr Bremervörde, Bastian Kynast, berichtete. "Um sicherzustellen, damit wirklich jeder Fleck durchsucht wird", erklärte er. Der Fall gehe ihm nahe. "Natürlich muss man professionell bleiben, aber das ist schon gewaltig", sagte Kynast, der in der Nacht auf Dienstag Teil der kommunalen Einsatzleitung war.

Ein so junges autistisches Kind sei wahrscheinlich verängstigt und schwer auffindbar. Möglicherweise habe sich der Junge versteckt. Dass so viele Menschen aus dem Ort mitsuchten, nannte er überwältigend. "Das halbe Dorf sucht mit", sagte auch der Polizeisprecher. "Es sind viele Leute auf den Beinen."

Ihm zufolge waren am Dienstag zeitweise rund 500 Einsatzkräfte und zahlreiche Menschen aus dem Ort unterwegs, um das Kind zu suchen. Die Polizei forderte die Anwohner und Anwohnerinnen auf, private Kameraaufnahmen zu prüfen. Die Menschen in dem Ortsteil sollten schauen, ob der Junge auf Überwachungskameras zu sehen sei, teilte ein Polizeisprecher mit.

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